Volatile Handelspolitik
Häufige Störungen durch die US-Politik:Die USA haben ihre Handelspolitik kontinuierlich angepasst. Seit dem 1. August erheben sie zusätzliche Zölle von 10 bis 41 Prozent auf Waren aus 70 Ländern, was den globalen Textilhandel erheblich beeinträchtigt. Am 12. August kündigten China und die USA jedoch gleichzeitig eine 90-tägige Verlängerung der Zollaussetzung an. Die bestehenden zusätzlichen Zölle blieben unverändert, was dem Textilhandel zwischen den beiden Ländern vorübergehend Stabilität verschaffte.
Chancen durch regionale Handelsabkommen:Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen zwischen Indien und Großbritannien trat am 5. August in Kraft. Im Rahmen dieses Abkommens wurde 1.143 Textilkategorien aus Indien eine vollständige Zollbefreiung auf dem britischen Markt gewährt, was Raum für die Entwicklung der indischen Textilindustrie schafft. Darüber hinaus gelten gemäß dem umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen Indonesien und der Europäischen Union (IEU-CEPA) indonesische Textilexporte als zollfrei, was den Export indonesischer Textilprodukte in die Europäische Union fördert.
Höhere Schwellenwerte für Zertifizierungen und Standards:Indien kündigte an, ab dem 28. August die BIS-Zertifizierung für Textilmaschinen einzuführen, die unter anderem Webstühle und Stickmaschinen umfasst. Dies könnte Indiens Kapazitätsausbau verzögern und für Textilmaschinenexporteure aus anderen Ländern gewisse Hürden schaffen. Die Europäische Union hat außerdem vorgeschlagen, den Grenzwert für PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) in Textilien von 50 ppm auf 1 ppm zu verschärfen. Dies wird voraussichtlich 2026 in Kraft treten. Dies wird die Prozessumwandlungskosten und den Prüfdruck für chinesische und andere Textilexporteure in die Europäische Union erhöhen.
Differenzierte Regionalentwicklung
Hervorragende Wachstumsdynamik in Südostasien und Südasien:Im ersten Halbjahr 2025 verzeichneten die wichtigsten aufstrebenden globalen Textil- und Bekleidungslieferanten eine starke Wachstumsdynamik in ihren verarbeitenden Industrien. Besonders deutlich verbesserte sich der Textil- und Bekleidungshandel in den südostasiatischen Ländern. So erreichte beispielsweise Indiens Textil- und Bekleidungsexportwert von Januar bis Juli 2024 20,27 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 3,9 % gegenüber dem Vorjahr. Vietnams Textil- und Bekleidungsexporte in die Welt beliefen sich von Januar bis Juli 2024 auf 22,81 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 6,1 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Wachstumsdynamik setzte sich im ersten Halbjahr 2025 fort. Darüber hinaus stiegen Vietnams Bekleidungsexporte nach Nigeria im ersten Halbjahr 2025 um 41 %.
Leichter Rückgang der türkischen Größe:Als traditionelles Textil- und Bekleidungshandelsland verzeichnete die Türkei im ersten Halbjahr 2025 aufgrund von Faktoren wie der geringeren Endverbrauchernachfrage in Europa und der Inflation im Inland einen leichten Rückgang des Textil- und Bekleidungshandels. Im ersten Halbjahr belief sich der Gesamtexportwert der türkischen Textil- und Bekleidungsprodukte in die Welt auf 15,16 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 6,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Verflochtene Kosten- und Marktfaktoren
Volatilität bei Rohstoffkosten und -versorgung:Bei Baumwolle ist die erwartete Ausmusterungsrate aufgrund der Dürre im Südwesten der USA von 14 % auf 21 % gestiegen, was zu einer Verschärfung der weltweiten Angebots- und Nachfragesituation bei Baumwolle führt. Die konzentrierte Einführung neuer Baumwolle in Brasilien verläuft jedoch langsamer als in den Vorjahren, was die Auswirkungen auf die internationalen Baumwollpreise ungewiss macht. Darüber hinaus wurde im Rahmen der RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership) die Dauer der Zollsenkung für Waren wie Textilrohstoffe seit dem 1. August von ursprünglich 10 auf 7 Jahre verkürzt, was die Produktionskosten chinesischer Textilunternehmen in der südostasiatischen Lieferkette senkt.
Schlechte Leistung des Transportmarktes:Der Schifffahrtsmarkt in die USA entwickelte sich im Jahr 2025 schleppend. Die Frachtrate auf der US-Westküstenroute sank von 5.600 US-Dollar/FEU (Forty-foot Equivalent Unit) Anfang Juni auf 1.700–1.900 US-Dollar/FEU Anfang Juli. Auch auf der US-Ostküstenroute sank sie von 6.900 US-Dollar/FEU auf 3.200–3.400 US-Dollar/FEU – ein Rückgang von über 50 %. Dies spiegelt die unzureichende Nachfrage nach dem Transport von Textilien und anderen Gütern in die USA wider.
Steigender Kostendruck auf Unternehmen:Thailand erhöhte den Mindestlohn in der Textilindustrie ab dem 22. Juli von 350 auf 380 Baht pro Tag. Dadurch stieg der Anteil der Arbeitskosten auf 31 %, was die Gewinnmargen thailändischer Textilunternehmen schmälerte. Als Reaktion auf die Anpassung der US-Zollsätze und die Umweltstandards der EU empfahl der vietnamesische Textilverband Unternehmen, fluorfreie Färbe- und Veredelungstechnologien zu fördern. Dies würde die Kosten um 8 % erhöhen und die Unternehmen zusätzlich vor Kostenprobleme stellen.
Veröffentlichungszeit: 23. August 2025